Schmerzmittel, die Helfer in der Not

Sie kommen immer ungelegen: Schmerzen. Ob als lästiger Spannungskopfschmerz, als Gliederschmerzen, bei Erkältungen gerne von leichtem Fieber begleitet, oder nach kleinen Missgeschicken. Wenn uns hin und wieder solche Unpässlichkeiten das Leben schwer machen, können apothekenpflichtige Schmerzmittel für schnelle Linderung und obendrein dafür sorgen, dass wir uns besser fühlen und unseren Verpflichtungen nachkommen können.

Sind wir völlig gesund, nehmen wir unseren Körper nicht wahr. Dadurch, dass Rücken, Kopf, der verstauchte Knöchel, die Zähne etc. sich schmerzhaft Aufmerksamkeit verschaffen, merken wir, dass etwas nicht in Ordnung ist. Schmerzen sind ein Warnsignal oder wollen uns manchmal nur zur Ruhe, zur Schonung zwingen; immer sollte man sie also nicht austricksen, vor allem dann nicht, wenn sie hartnäckig wiederkehren. Höchstens drei Tage am Stück sollte ein apothekenpflichtiges Analgetikum (Schmerzmittel) eingenommen werden - bestehen die Schmerzen weiter, sollte ein Arzt konsultiert und die Ursache abgeklärt, beziehungsweise über die weitere Behandlung entschieden werden.

Schmerz lass" nach - die Wirkstoff-Wahl

Ein Klassiker ist die Acetylsalicylsäure (ASS, beispielsweise in Aspirin enthalten), die zuverlässig das Schmerzempfinden, zum Beispiel bei (Spannungs-)Kopfschmerzen, hemmt - ganz ohne dass sie Muskelverhärtungen/-verkrampfungen, etwa im Schulter-/Nackenbereich lösen würde. Da ASS zusätzlich entzündungshemmend und fiebersenkend wirkt, bietet es sich bei Erkältungsbeschwerden Erwachsener an. Zu berücksichtigen ist außerdem der Einfluss von Acetylsalicylsäure auf die Blutgerinnung - auch diese Eigenschaft wird therapeutisch genutzt, kann unter Umständen aber unerwünscht sein (z.B. verstärkte Blutungsgefahr bei Operationen). ASS darf bei Kindern und Jugendlichen nicht eingesetzt werden, bei Schwangeren nur nach ärztlicher Empfehlung. Acetylsalicylsäure gibt es Tablette oder Brausetablette.

Im Gegensatz zu ASS lässt sich Paracetamol bereits bei Säuglingen ab dem sechsten Lebensmonat anwenden. Die Dosierungsanweisung muss streng beachtet werden und dem Alter angepasst sein, um schädliche Nebenwirkungen, insbesondere auf die Leber, zu vermeiden. Paracetamol hat keinen entzündungshemmenden, jedoch ebenfalls einen fiebersenkenden Effekt. Bei Menstruationsbeschwerden, Kopf- oder Zahnschmerzen und bei fieberhaften, nicht entzündlich bedingten Erkrankungen (grippalen Infekten) bei Kindern und Erwachsenen findet es häufig Verwendung. Paracetamol ist als Tablette, Saft oder Zäpfchen erhältlich.

Der Wirkstoff Ibuprofen hat neben seiner schmerzlindernden auch eine entzündungshemmende Wirkung (mehr noch als ASS). Aus diesem Grund findet es gerne Anwendung bei entzündlich bedingten Beschwerden des Bewegungsapparates. Sportverletzungen, Zerrungen, Arthritis, Rückenschmerzen, Mittelohr- oder Halsentzündungen, generell Erkältungsbeschwerden sind bevorzugte Einsatzgebiete. 
Auch Ibuprofen kann bereits Kindern, mindestens ein halbes Jahr alt, verabreicht werden sowie in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln; ab der 28. Schwangerschaftswoche ist Ibuprofen allerdings tabu. In Tabletten- oder Kapselform, aber auch als Saft, Zäpfchen Gel oder Salbe wird Ibuprofen verwendet.

Diclofenac ist ebenfalls ein gutes Mittel gegen Rücken- und Gelenkschmerzen, hilft bei rheumatischen Beschwerden, bei Sportverletzungen wie Verstauchungen, Zerrungen oder Prellungen. Ein unbestrittener Vorteil von Diclofenac ist, dass seine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung sehr schnell einsetzt. Diclofenac findet in Salben/Gels, als Zäpfchen oder in Tablettenform Verwendung - ab welchem Alter es eingesetzt werden kann, ist von der Darreichungsform und der Dosierung abhängig.
Die Anwendungsgebiete von Diclofenac und Ibuprofen sind nahezu identisch - es ist eine individuelle Entscheidung, welchem Wirkstoff man den Vorzug gibt.

Schmerzmittel ist also nicht gleich Schmerzmittel - außer den beschriebenen Wirkungen dieser vier Rezeptfreien, müssen auch persönliche Umstände und Gegebenheiten (Unverträglichkeiten, Allergien) berücksichtigt werden. Deshalb ist es auf jeden Fall ratsam, sich beim Kauf in der Apotheke beraten zu lassen. Nicht nur die aktuellen Beschwerden, sondern auch andere, vielleicht chronische Krankheiten sollten bei der Wahl eine Rolle spielen. Werden bereits Medikamente eingenommen, muss auch ein nur kurzfristig eingesetztes Analgetikum darauf abgestimmt sein, um unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden.

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